Briester, Daniel by Todliche Wahrheit

Autor:Todliche Wahrheit
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-03-09T09:09:22+00:00

Sandra blickte nun voller Hass zu Daniel, zu Jana.

„Bei Volker und mir lagen damals die Nerven blank. Aber ja, ich benötigte dringen Geld und das sollte er mir leihen.“

„Fragen wir Herrn Briester, da er anwesend ist.“

„Herr Briester, antworten Sie bitte“, der Vorsitzende nun.

„Diese Aufnahme wurde bei dem letzten Besuch der Angeklagten bei dem Bruder gemacht. Volker Larsen war damals sehr aufgebracht, als er seine Schwester sah. Sie hat, als er den Raum verlassen hatte, vor Wut geschäumt. Ich habe vom Nebenraum zugesehen. Es gibt ein Video darüber. Im Nachhinein war dieser Besuch ein großer Fehler gewesen.“

„Warum?“

„Frau Larsen hat ihm damals gesagt, dass er nie wieder aus dem Gefängnis kommen würde und in dem Moment hat Volker beschlossen, dass er sich töten wird. Er war völlig desillusioniert und er wusste, dass er nie die Chance haben würde, ein Leben ohne seine Schwester zu führen. Egal, was er noch unternehmen würde. Ich trage an seinem Tod Mitschuld. Hätte ich Frau Larsen nicht mit in das Gefängnis genommen, wäre eventuell alles anders gekommen. Nur, ich dachte, dass Volker ihr eventuell etwas anvertraut, ihr das uns noch fehlende Puzzleteilchen gibt.“

„Sie haben immer an die Unschuld von Herrn Larsen geglaubt, nicht wahr?“

„Ja! Ich habe nie geglaubt, dass er es war. Die Geschichte mit dem Heroin passte nicht zu ihm.“

„Danke, Herr Briester. Wieder einmal konnten wir hören, was für eine Person die Angeklagte ist. Ihr ging es nur um das Geld. Aber fahren wir fort. Frau Ottensen, erzählen Sie bitte dem Gericht, was Ihnen die Angeklagte angetan hat. Sie hat Ihnen Geld und Schmuck gestohlen, stimmt das?“

„Darf ich Herrn Briester etwas fragen, Herr Vorsitzender?“

„Bitte, Frau Verteidigerin.“

„Herr Briester, wieso haben sie das nicht aufgenommen?“

„Das wurde ausversehen gelöscht.“

„Auf einem Video ebenfalls? Ja, sehr glaubwürdig. Sie waren an dem Nachmittag nochmals bei Herrn Larsen. Wo ist diese Aufnahme?“

„Es gab keine, da ich mich nur erkundigt habe, ob es ihm gut geht.“

„Das dauerte 32 Minuten? Haben Sie ihn in den Tod getrieben, weil Sie das Geld von Herrn Larsen wollten?“

„Sie spin … Gewiss nicht.“

„Danke!“

„Frau Ottensen, erzählen Sie bitte weiter.“

„Ja, nach dem Tod meines Mannes wurde die Lebensversicherung ausgezahlt. Ein Teil Sandra, ein Teil Volker. Ich habe unsere Ersparnisse erhalten und eine kleine Rente. Sandra hatte das Geld sehr schnell ausgegeben, hatte Schulden, da sie die Wohnung abbezahlen musste. Etwas sieben Monate vor diesen schrecklichen Vorkommnissen forderte Sandra das erste Mal Geld von mir. Das setzte sich so immer öfter fort. Sie pumpte Volker und mich an. Zweimal schlug sie zu, weil ich ihr nichts geben wollte, beschimpfte mich wüst, stahl mir eine Kette, die sie zu Geld machte. Nach dem Tod meines Sohnes bekam dessen Anteil ein Waisenhaus, etwas Kai Gallert, Mike Hertleg eine Summe für einen späteren Neuanfang und ich ein wenig. Sandra hat es mir wegge- nommen. Unter anderem einen Ring, den mein Sohn für seine Freundin gekauft hatte. Etwas drei Monate vor der Geburt hörte das auf. Sie war wieder die junge Frau, die ich all die Jahre zuvor kannte. Unser Verhältnis verbesserte sich. Wir gingen zusammen ins Theater, die Oper, trafen uns mindestens einmal wöchentlich.

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